Ich habe mich in diese kleine gemütliche Stadt verliebt (Michael, 34)

Schwul in Paderborn - Mit Herzenslust!

Name:

Michael

Alter:

34

Wohnort:

Paderborn

Als was bezeichne ich mich:

Ich bin schwul bzw. homosexuell

Beruf:

Ich bin Diplom-Sozialarbeiter/ Diplom-Sozialpädagoge/ Case-Manager (DGCC) in der LWL Klinik Marsberg

Da kannst du mich in Paderborn finden:

beim Volleyball von Queer-Sports, in Cafes, im Schwimmbad

Geburtsort:

Warburg

Familienstand:

In einer Beziehung seit 21. Januar 2003; kirchlich und standesamtlich verheiratet seit 09.08.2013

Kinderwunsch:

Wenn es einfacher für homosexuelle Männer wäre, hätten wir sicherlich bereits ein Kind. Da wir in unserem Bekannten-, Freundes- und Familienkreis Kinder haben, lieben wir die und sind für die mit da!

Familie ist für mich:

ein Ort an dem ich mich öffnen kann, ankommen kann und mich zuhause fühlen kann und so sein kann wie ich will. Das gibt mir mein Mann, unsere Katzen und meine restliche Familie; und auch ganz enge Freunde können Familie sein.

Ich glaube an:

Gott und an den Himmel, ich glaube an den Glauben selbst und an die sich daraus ergebene Gemeinschaft.

Ich bin katholisch aufgewachsen und erzogen worden. Das ist definitiv nichts Negatives. Ich muss nicht an die Institution Kirche glauben, aber an die 10 Gebote zu glauben, erscheint für mich nicht verkehrt, da es alles Werte sind um in einer Gemeinschaft leben und überleben zu können.

2013 habe ich mich entschlossen zu konvertieren, da ich an der Engstirnigkeit in der katholischen Kirche als Institution nicht mehr leben wollte, wenn es um meine Heirat geht. Mein Mann und ich haben beschlossen kirchlich zu heiraten und dieses hat uns die evangelische Kirche geboten; und es war ein phantastisches Erlebnis für uns und unsere vielen Freunde, Familienmitglieder, Arbeitskollegen, Bekannte und alle anderen die mit dabei waren.

Ich habe über viele Jahre in der Kirche Jugendarbeit gemacht,war im Pfarrgemeinderat und habe mich engagiert als Messdiener etc.

Die Gemeinschaft in der Kirche, an einer Messe teilzunehmen,gemeinsam zu glauben, Halt in guten wie in schlechten Zeiten zu finden und füreinander da zu sein, das bedeutet für mich unter anderem Glaube.
Ich gehe auch heute weiterhin in Messen beider Konfessionen. Sehe mir gerne Kirchen an, finde Engelsfiguren faszinierend, die Gebäude an sich, sowie das was sie ausstrahlen können und dass man wenn man es mag einen Zufluchtsort hat, an dem man Ruhe finden kann, wenn man es zulassen möchte.

Hobbies:

Ich habe bis 2013 über 15 Jahre einen Kinder-und Jugendchor geleitet und leite aktuell noch den Mitarbeiter-Chor der LWL Klinik, mache viel mit Freunden und engagiere mich im Bereich Sport (für Homo-, Bi-,Heterosexuelle, Transgender und alle die wollen und die ich vergessen habe) bei Queer-Sports als 1.Vorsitzender.

Queer Sports in Paderborn

Des Weiteren gehe ich gerne ins Theater; spiele aber auch selber gerne auf der großen Bühne,wenn es die Zeit zulässt.

Welche Musikrichtung mag ich gerne:

Ich höre eigentlich alles was im Radio läuft, aber bin eher für ruhigere Musik, mit Emotionen, aber auch Gospel und vor allem Musical (na alle Vorurteile bedient? 😉 )

Was sind meine Lieblingsbücher:

Krimis

Wieso lebe ich in Paderborn?

Ich bin 1999 nach Paderborn gezogen zum Studium und habe mich nicht nur Jahre später in meinem Mann verliebt, sondern auch bereits vorher in diese kleine gemütliche Stadt

Das vermisse ich an Paderborn:

Mehr Offenheit in der „Schwulen Szene“, mehr Engagement, mehr Realität anstatt Virtualität

Das liebe ich an Paderborn:

Den Karneval, Libori, die Natur, nette Menschen

Das macht Paderborn für mich besonders:

Dass es eine kleine überschaubare Großstadt ist

Wann habe ich mich geoutet:

Da ich das in Etappen gemacht habe, kann ich es gar nicht genau sagen irgendwann mit 21/ 22 Jahren also ca. 2002

Welche Erfahrungen habe ich mit meinem Outing gemacht:

Es war die allerbeste Entscheidung meines Lebens, auch wenn es für meine Eltern nicht einfach war, war es für mich das befreienste Erlebnis überhaupt und endlich nicht mehr dieses verlogene Leben ohne offen mit meinem Selbst umgehen zu können.

Wo oute ich mich, wo nicht und warum:

Wenn ich gefragt werde, antworte ich offen und ehrlich, aber ich muss es nicht jedem erzählen, aber rede sehr offen darüber dass ich mit einem Mann zusammen lebe… sonst würde ich mich hier ja auch nicht darstellen.

Da habe ich mich diskriminiert gefühlt:

Meine Pubertät war nicht sehr einfach und die Schulzeit auch nicht, da viele da schon immer gesagt haben der Schwule etc. heute ist mir das egal und wenn ich gewusst hätte wie gut mein Umfeld letztlich damit umgeht und wie es die meisten akzeptieren, wenn sie es wissen, wäre ich damals deutlich eher offener damit umgegangen

„Tunten, Dicke, Spinner und HIV-Positive zwecklos“ – Das sind meine Erfahrungen mit Diskriminierung in der schwulen Szene:

Schwierige Frage… Ich versuche wenn jm. blöde Sprüche macht ihn darauf aufmerksam zu machen, bzw. offen damit umzugehen, aber sicherlich bin ich auch nicht immer political correct, aber verstehe auch nicht warum Männer die sich outen plötzlich nasal sprechen müssen und ihr Handgelenk direkt bricht… aber jedem das Seine, ich stehe auf Männer 🙂

Was mag ich an mir:

Meine Art, meine Hilfsbereitschaft, mein Lachen, mein blondes Haar (was davon noch übrig ist)

Diese Wörter oder Phrasen sage ich besonders oft:

Gebe jedem Tag die Chance, der Schönste Deines Lebens zu werden

Das kann ich besonders gut:

Dekorieren, Organisieren, Emotional sein, Zuhören