Der Internationale Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie (IDAHOT*) wird seit 2005 jährlich am 17. Mai begangen. Der Aktionstag will auf die weltweite Diskriminierung und Bestrafung von Menschen hinweisen, die in ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität von der Heteronormativität abweichen.
Das Herzenslust Team Paderborn lud am IDAHOT* und im Rahmen der Pride Weeks des PaderPride 2017 ein zu einem Spaziergang durch die Paderborner Innenstadt. Auf dem Weg wurde an Verfolgte, Verstorbene und Bedrängte; damals und heute, gedacht.
So las Sonja Eickel, die im Rahmen eines Praktikums in der AIDS- Hilfe die Aktion vorbereitet hatte, am Rathaus eine Geschichte vor, in der sich der Erzähler an einer zufällig gelesenen Kreide-Schrift auf dem Weg erfreut, die „Paul ist gut“ lautete und ihn für einen Moment die eigenen Lasten und Leiden und die der Menschen weltweit vergessen ließ. Diesem Motto entsprechend wurden am Rathausplatz und auf dem weiteren Weg Kreidebotschaften hinterlassen.
Am Standplatz der alten Synagoge Paderborns mahnte Thorsten Driller, nicht zu vergessen, dass es auch immer andere aufgrund einer zugeschriebenen Schwäche verfolgte Gruppen gab und gibt. Daher sei gerade in der heutigen Zeit der Zusammenschluss mit anderen diskriminierten Gruppen notwendig; Akzeptanz von Vielfalt ist auch innerhalb der Szene wichtig und unabdingbar. Hier und an der ehemaligen „Klappe“ am Kleinen Domplatz, wurde mit einem Schwungtuch bunte Vielfalt spielerisch gezeigt.
Als „Klappe“ werden öffentliche Orte bezeichnet, an denen Männer anonym Sex miteinander haben. Die schon lange geschlossene öffentliche Toilettenanlage unter dem Generalvikariat war gerade in den Zeiten, in denen der Paragraf 175 des Deutschen Strafgesetzbuches homosexuelle Handlungen unter Männern strafbar machte, eine der bekanntesten Klappen Paderborns.
Den Schlusspunkt des Spaziergangs bildeten die Waschfrauen-Statuen an der Warmen Pader. Hier wurden Rosen symbolisch für die Wünsche und als Zeichen der Solidarität an heute Verfolgte und Bedrängte weltweit über den Wasserlauf von den Teilnehmenden auf den Weg gebracht.
Bilder zur Aktion hier in der Galerie