Es gibt bisher keine Anzeichen dafür, dass Menschen mit HIV durch eine Corona-Virus-Infektion besonders gefährdet sind. „Die meisten Menschen mit HIV in Deutschland nehmen antiretrovirale Medikamente. Diese verhindern die Vermehrung von HIV im Körper und schützen so das Immunsystem. Sie können sich wie alle anderen auch vor einer Ansteckung schützen, wobei an erster Stelle regelmäßiges und gründliches Händewaschen steht“, erläutert Thorsten Driller, Mitarbeiter der Aidshilfe.
Jedoch zählen Menschen mit einem durch eine nicht behandelte HIV-Infektion geschwächten Immunsystem zu den Vorerkrankungen, die ein erhöhtes Risiko für einen schwereren Verlauf einer Coronavirus-Infektion bedingen. Nach aktuellen Schätzungen leben in Deutschland mehr als 10.000 Menschen, die nichts von ihrer HIV-Infektion wissen. Derzeit werden keine HIV-Testangebote in der Aidshilfe angeboten. HIV-Selbsttests sind aber nach wie vor zu bekommen, zum Beispiel in Apotheken oder online. Solange das Testangebot der Aidshilfe ausfällt gibt die Paderborner Aidshilfe zudem kostenlos nach vorheriger Verabredung Selbsttests ab. „Mit einem HIV-Test kann man herausfinden, ob man sich mit HIV angesteckt hat. Der Selbsttest bietet die Möglichkeit, sich selbst auf HIV zu testen, zum Beispiel zu Hause. Dabei nimmt man etwas Blut aus der Fingerkuppe ab und erhält innerhalb weniger Minuten ein Ergebnis.“ erläutert Jule Frielingsdorf vom Vorstand des Aidshilfe Paderborn e.V..
Aufgrund der aktuellen Lage ist die Paderborner Aidshilfe bis auf Weiteres für persönliche Beratungen und Veranstaltungen geschlossen. Die Mitarbeitenden beraten jedoch – nicht nur zum HIV-Schnellest – telefonisch und anonym unter 05251 / 280 – 298 während der Öffnungszeiten (Dienstag und Donnerstag von 09 – 12 Uhr, Mittwoch von 15 – 18 Uhr und Freitag von 10 – 13 Uhr).