Anlässlich des bundesweiten Gedenktags für verstorbene Drogenabhängige erinnern die Paderborner Drogenhilfeeinrichtungen an diejenigen, die an den Folgen ihres Konsums verstorben sind.
Bundesweit wurden 2017 in der polizeilichen Kriminalstatistik 1.272 Drogentote erfasst. In Paderborn wurden in der Statistik nur 2 Menschen erfasst, die infolge des Drogenkonsums gestorben sind. Die Statistik trügt: Es werden diejenigen erfasst, die aufgrund einer Überdosierung oder durch tödliche Unfälle unter Drogeneinfluss sterben. Aus der Statistik fallen Drogenabhängige, die nicht polizeilich auffällig geworden sind und/oder die an Folgekrankheiten verstorben sind, wie z.B. Herzversagen aufgrund des Drogenkonsums, Hepatitis C oder HIV/Aids.
Die Stadt Paderborn hat ein dichtes Netzwerk an Hilfsangeboten und eine gute Zusammenarbeit der Einrichtungen untereinander. Für diejenigen, denen der Ausstieg aus der Drogenabhängigkeit nicht gelingt, gibt es in der Stadt Paderborn die Möglichkeit, sich mit sterilem Spritzbesteck zu versorgen, um zu verhindern, sich mit Hepatitis C oder HIV anzustecken. Die in der Paderborner Innenstadt stehenden Spritzenautomaten haben extra einen Entsorgungsschacht für gebrauchte Spritzen, so dass diese nicht herumliegen.
Eine Versorgungslücke besteht hier noch im Paderborner Umland: Hier ist es für Drogenabhängige dort nicht möglich, anonym an steriles Spritzbesteck zu kommen.
Die „Basisgruppe Drogenhilfe Paderborn“ informierte mit einem Stand vor dem Rathaus über die Angebote der Paderborner Drogenhilfe. Folgende Einrichtungen waren am Stand vertreten: KIM B2, KIM Regenbogen, Drogenberatungsstelle der Caritas sowie die AIDS-Hilfe Paderborn. Außerdem war eine Ansprechpartnerin des Elternselbsthilfekreises für Eltern von Drogenabhängigen vertreten.