Wahrheiten

Welt Aids Tag 2024

Zwei Wahrheiten eine Lüge

Drei Aussagen – eine Lüge. Können Sie sie entlarven?

Zum Welt-Aids-Tag 2024 starten wir eine besondere Aktion, die zum Nachdenken anregt: Auf Bildern halten Menschen jeweils drei Aussagen hoch – aber Achtung, eine davon ist gelogen! Welche? Das bleibt offen. Denn darum geht es nicht. Stattdessen nutzen wir die Gelegenheit, wichtige Themen rund um HIV, Diskriminierung, Stigmatisierung und Prävention anzusprechen.

Unsere Aktion zeigt: Nicht alles ist auf den ersten Blick klar, und manchmal müssen wir genauer hinschauen – genauso wie bei den Vorurteilen und falschen Annahmen, die viele Menschen mit HIV im Alltag begleiten. Wir möchten Sie einladen, hinzusehen, sich zu informieren und mit uns ein Zeichen gegen Stigmatisierung zu setzen.

Initiiert wurde dieses Projekt von XXelle Paderborn und Herzenslust Paderborn. Gemeinsam möchten wir Vorurteile abbauen, Wissen vermitteln und zum Austausch anregen.

Lassen Sie sich überraschen – und erfahren Sie, wie wir gemeinsam Diskriminierung und Stigmatisierung die Stirn bieten können!

Leben mit HIV. Anders als du denkst.

Na, welche von Elmars Aussagen sind wahr, welche ist falsch? Eine wichtige und gute Wahrheit gleich zu Anfang: Heute heißt es: Leben mit HIV statt Sterben an Aids.

HIV und Aids wurden in den frühen 1980er-Jahren entdeckt. In Deutschland starben seit Beginn der Epidemie über 30.000 Menschen an den Folgen von Aids. Dank der Forschung wurden wirksame Therapien entwickelt, die das Virus zwar nicht heilen, aber seine Vermehrung im Körper stark unterdrücken können. Heute können viele HIV-positive Menschen ein fast normales Leben führen und haben eine annähernd gleiche Lebenserwartung wie Menschen ohne HIV. Trotzdem bleibt wichtig, über HIV und Aids zu sprechen und zu informieren – nicht nur zur Erinnerung an die Verstorbenen, sondern auch, um Vorurteile abzubauen, die heute noch bestehen.

Gleichbehandlung und Akzeptanz

Bei welcher Aussage hat Sebastian gelogen? Die Wahrheit ist in jedem Fall: Wissen über HIV verringert die Stigmatisierung und Diskriminierung von HIV-positiven Menschen.

Menschen mit HIV sehen sich auch heute noch häufig mit Diskriminierung und Stigmatisierung konfrontiert. Trotz medizinischer Fortschritte und Aufklärung über das Virus bestehen viele Vorurteile und falsche Vorstellungen. Betroffene werden oft sozial ausgegrenzt, was zu Isolation, Angst und Scham führen kann. Diese Diskriminierung hat weitreichende Folgen: Sie hindert viele daran, offen mit ihrer Diagnose umzugehen und notwendige Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Ein offener Umgang mit dem Thema HIV hilft, Diskriminierung zu beenden und Betroffenen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

HIV-Prävention und Sexuelle Bildung

Welche Aussage Julias ist die Lüge? Wahr ist schon einmal: Aufklärung und Prävention sind wichtige Schutzmaßnahmen vor HIV.

Aus diesem Grund ist Prävention ein zentraler Bestandteil des Angebots der Aidshilfe Paderborn. Unser Ziel ist die Minimierung von HIV-Infektionen und andere sexuell übertragbaren Erkrankungen. Daher sehen wir unsere Aufgabe darin, einen lustfreundlichen und verantwortungsvollen Umgang mit Sexualität zu fördern. Sexuelle Bildung unterstützt insbesondere Jugendliche mit Motivation und Information darin, im Umgang mit Sexualität, HIV/ Aids sowie anderen sexuell übertragbaren Infektionen und Verhütung von Schwangerschaften selbstbestimmt und verantwortlich zu handeln.

Mehr zum Thema Prävention

Testangebote in der Aidshilfe

Welche Aussagen von Viola sind wahr, welche Aussage ist gelogen? Wahr ist schon einmal: In der Aidshilfe Paderborn kann man sich, auch anonym, auf verschiedene sexuell übertragbare Krankheiten testen lassen.

In der Aidshilfe Paderborn können Sie sich auf HIV und verschiedene weitere Sexuell übertragbare Infektionen (STI) testen lassen. Zu einem Test gehört für uns natürlich immer eine gute Beratung. Getestet wird auf verschiedene Krankheiten, zum Beispiel Hepatitis oder Syphilis. Dabei können auch unterschiedliche Tests zum Einsatz kommen: zum Beispiel Schnelltests oder Abstrichtests. Was genau untersucht werden kann und welche Kosten dabei auf Sie zukommen, erfahren Sie auf unserer Homepage oder beim Gespräch mit uns.

Mehr zum Testangebot der Aidshilfe

HIV-Tests in Paderborn

Und wo sagt Toby die Wahrheit und wo nicht? Wahr ist auf jeden Fall: Ein HIV-Test bringt Gewissheit.

Bei einer ausgesetzten Risikosituation ist ein HIV-Test sinnvoll, denn Bescheid zu wissen lohnt sich. Man kann dank Behandlungen heute gut mit HIV leben, ohne dass eine Aids-Erkrankung auftritt. Diese Behandlung kann aber erst beginnen, wenn eine Person überhaupt weiß, dass sie HIV-positiv ist. Hierfür sind die Testungen wichtig. In der Aidshilfe Paderborn ist es möglich, sich auf HIV und weitere sexuell übertragbare Infektionen testen zu lassen. Bei uns gibt es zudem die Möglichkeit einer direkten Beratung, wenn ein positives Ergebnis vorliegt.

Mehr zum Beratungsangebot

 

Medikamente gegen HIV

Wo hat Elijah wohl gelogen? Wahr ist auf jeden Fall: Es ist möglich , sich mit Medikamenten, der sogenannten PrEP, vor einer HIV-Infektion zu schützen.

PrEP bedeutet „Prä-Expositions-Prophylaxe“, auf Deutsch: Vorsorge vor einem möglichen HIV-Kontakt. Die PrEP ist eine Safer-Sex-Methode, bei der HIV-Negative ein HIV-Medikament einnehmen, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen. Menschen mit erhöhtem HIV-Risiko bekommen die PrEP bei bestimmten Ärzt*innen verschrieben. Die PrEP-Medikamente und -Untersuchungen werden dann von der gesetzlichen Krankenkasse finanziert. Auch Schutz durch Therapie verhindert beim Sex eine HIV-Infektion, wenn eine Person HIV-positiv und die andere Person HIV-negativ ist. Die Methode beruht darauf, dass der HIV-positive Mensch HIV-Medikamente einnimmt und die HIV-Vermehrung dadurch stabil unterdrückt wird.

Mehr zum Thema Safer Sex

Stillen und Schwangerschaft mit HIV

Und, welche beiden Aussagen sind wahr? Auf jeden Fall wahr ist: Dank moderner medizinischer Möglichkeiten können HIV-positive Frauen* sicher schwanger werden, gebären und sogar stillen.

Mit einer rechtzeitigen und konsequenten HIV-Therapie lässt sich das Risiko einer Übertragung auf das Kind auf unter 1 % senken. Auch das Stillen kann unter ärztlicher Begleitung und regelmäßigen Kontrollen sicher erfolgen. HIV ist daher kein Hindernis mehr für eine gesunde Schwangerschaft und Elternschaft.

Mehr zum Thema Schwangerschaft und HIV

 

HIV-Test in der Schwangerschaft

Wo sagt Stefanie die Wahrheit und wo nicht? Wahr ist jedenfalls: Ein HIV-Test in der Schwangerschaft ist wichtig, um die Gesundheit von Mutter* und Kind zu schützen.

Wir empfehlen allen Schwangeren, eine Beratung zum HIV-Test in Anspruch zu nehmen. Dabei erhalten Sie alle wichtigen Informationen, können Ihre Fragen stellen und mögliche Bedenken oder Ängste besprechen. Ziel ist es, Sie bei Ihrer persönlichen Entscheidung für oder gegen den Test bestmöglich zu unterstützen. Durch eine rechtzeitige Therapie und besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Geburt kann ein Baby in der Regel ohne HIV geboren werden und gesund aufwachsen. In Deutschland wird allen Schwangeren im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen ein kostenloser HIV-Test angeboten. Der Test ist freiwillig und wird nur nach Zustimmung der werdenden Mutter* durchgeführt. 

Spritzenautomat/SaferUse

Welche von Tines Aussagen sind wahr, welche ist falsch? Auf jeden Fall ist wahr: Spritzenautomaten bieten drogengebrauchenden Menschen die Möglichkeit, zu jeder Zeit anonym und zu einem günstigen Preis Einmalspritzen und Pflegesets zu erwerben.

Beim Spritzen von Heroin und anderen Drogen können sehr leicht Krankheitserreger übertragen werden. Dazu gehören zum Beispiel HIV und Hepatitis-Viren, die zu schweren Leberentzündungen führen. Auch Abszesse und Venenentzündungen können entstehen. Vor Infektionen beim Drogenkonsum kann man sich schützen, indem man immer nur die eigene Spritze und das eigene Zubehör verwendet. Generell weniger riskant ist es, die Drogen zu sniefen (schnupfen) oder zu rauchen statt sie zu spritzen.

Mehr zum Thema HIV und Drogen

Beratung auf Russisch / Совет на русском языке

Bei welcher Aussage hat Julia gelogen? Eine Wahrheit ist: In der Aidshilfe Paderborn besteht die Möglichkeit, eine HIV-Beratung und -Testung im Russisch durchzuführen.

Das Angebot richtet sich an russischsprachige Menschen, die Informationen zu HIV, Schutzmöglichkeiten und dem Testablauf in ihrer Muttersprache wünschen. Die Beratung ist vertraulich und respektvoll, sodass alle wichtigen Fragen klar und verständlich besprochen werden können.

Неважно, правда это или ложь, это определенно правда:

Вы можете у нас сделать тест на ВИЧ-инфекцию. Если Вы имеете ВИЧ/СПИД, мы можем Вам помочь. Мы организуем также переводчика.

Mehr zu unserem Angebot auf verschiedenen Sprachen

 

Wem sage ich es?

Bei welcher Aussagen sagt David nicht die Wahrheit? Wahr ist jedenfalls: Eine HIV-positive Person bestimmt selbst, ob und wann sie mit wem über ihren HIV Status reden möchte.

Soll ich es sagen? Diese Frage beschäftigt viele Menschen mit HIV – sei es am Arbeitsplatz, im Verein oder im Freundeskreis. Eine allgemeingültige Antwort darauf gibt es nicht, denn die Entscheidung hängt immer von der individuellen Situation ab. Grundsätzlich besteht keine gesetzliche Verpflichtung, Vorgesetzte, Arbeitgebende, Kolleg*innen oder Freund*innen über eine HIV-Infektion zu informieren. Ausnahmen gibt es lediglich in wenigen spezifischen Berufsgruppen, beispielsweise bei Auslandsaufenthalten oder bestimmten medizinischen Eingriffen. Ob und wann eine Person über ihre HIV-Infektion sprechen möchte, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Die Aidshilfe Paderborn unterstützt HIV-positive und an Aids erkrankte Menschen und ihre An- und Zugehörigen.  

Mehr zum Thema „Wem sag ich’s“

Einfach leben mit HIV

Noch einmal zwei Wahrheiten und eine Lüge, die uns Bernhard erzählt. Und eine Wahrheit haben wir noch: Menschen mit HIV können heute in Job, Freizeit, Sexualität und Familienplanung ein ganz normales Leben führen.

Menschen mit HIV können heute ein ganz normales Leben führen – und möchten das auch. Doch häufig machen Unwissenheit und Vorurteile in ihrem Umfeld den Alltag unnötig kompliziert. Was dagegen hilft? Aufklärung und ein starkes Selbstbewusstsein. Wir möchten ein Zeichen gegen Diskriminierung, Schuldzuweisungen und unbegründete Berührungsängste setzen. Mehr Informationen zum Schutz vor HIV, zum HIV-Test und Beratungsangeboten finden Sie auf unserer Homepage oder bei der Deutschen Aidshilfe. Wenn Sie HIV-positiv sind und Hilfe benötigen, kommen Sie gerne bei uns vorbei!

Mehr zur PositHIVengruppe Paderborn

Mit dieser Aktion wollten wir zum Nachdenken anregen, informieren und vielleicht auch die eine oder andere festgefahrene Vorstellung ins Wanken bringen. Drei Aussagen, eine Lüge – das bleibt zwar ungelöst, aber dafür hoffen wir, dass Sie spannende Einblicke gewonnen und neue Perspektiven entdeckt haben.

Besonders danken möchten wir unserer großartigen Praktikantin Josie Liddy, die nicht nur die Idee für dieses Projekt hatte, sondern auch die Fotos gemacht und die Bilder gestaltet hat. Ohne ihren kreativen Einsatz und ihr Engagement wäre diese Aktion nicht möglich gewesen – vielen Dank, Josie!

Am Ende steht unser gemeinsames Ziel: ein besseres Verständnis, mehr Offenheit und weniger Vorurteile gegenüber Menschen mit HIV. Danke, dass Sie sich mit uns auf diesen Weg gemacht haben!

xxelle