Heute bitten wir Sie um dringende Unterstützung, damit wir unsere Arbeit auch weiterhin in der gewohnten Qualität und Quantität für Sie anbieten können.
Trotz guter Behandlungsmöglichkeiten ist Aids nach wie vor eine unheilbare, tödliche Krankheit. Schützen können nur Aufklärung und Prävention. Aus diesem Grund ist Prävention ein zentraler Bestandteil unseres Angebots.
Das Landeskabinett Nordrhein-Westfalen hat den Entwurf des Landeshaushalts 2025 in den Landtag eingebracht. Demnach soll die Förderung der Maßnahmen zur Eindämmung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen um 1.591.100 Euro, also um rund ein Drittel gekürzt werden. Stimmt das Parlament diesem Entwurf Ende des Jahres zu, beendete das Land NRW damit die qualitativ hochwertige Unterstützung von 40 Jahren effektiver HIV-/Aids-Prävention in NRW.
Davon betroffen sind neben landesweiten und zielgruppenspezifischen Strukturen auch konkret wir als regionale Aidshilfe im Kreis Paderborn.
Massiv will das Land die fachbezogenen Pauschalen kürzen, die an die Kommunen im ganzen Land gezahlt werden. Die Kürzung dieser Landespauschalen wird unmittelbare Auswirkungen auf uns und weitere Träger, die im Youthwork tätig sind, haben. Und damit auch auf unsere Arbeit!
Wir würden uns freuen, wenn Sie Solidarität zeigen und mit uns dem Land NRW mitteilen, dass und was Ihnen die HIV-Präventionsarbeit wert ist. Dafür haben wir auf Landesebene eine Postkarten Aktion gestartet, die Sie in kurzer Zeit als Einzelperson, Schule oder Kollegium unterstützen können. Füllen Sie die hier zum Download bereitstehende pdf-Datei aus und schicken Sie die bearbeitete Datei an uns zurück! Wir drucken die Datei dann aus und senden die Postkarten gesammelt an den Vorsitzenden des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales im Landtag NRW.
Statt lange Versäumtes endlich nachzuholen, wird es jetzt noch verschlimmert
Zum Hintergrund: Die Landespauschalen blieben seit über 35 Jahre unverändert und wurden nie erhöht. Mit großen Kraftanstrengungen haben auch wir es geschafft, die Kostensteigerungen in den zurückliegenden Jahrzehnten zu kompensieren. Dabei haben uns auch Stadt und Kreis Paderborn durch höhere Zuwendungen unterstützt, welche die wichtige Leistung der Aidshilfen für die Prävention und ihren Beitrag für die Zivilgesellschaft zu schätzen wussten. Teils wurde dies auch aufgrund des hohen Einsatzes unserer hauptberuflichen Mitarbeitenden aufgefangen, die auf tariflich zustehende Leistungen verzichteten.
Ganz sicher kann die jetzt geplante 35-prozentige Kürzung nicht mehr aufgefangen werden. Bei der überwiegenden Mehrzahl der Kommunen, auch in Paderborn, bestehen keine Haushaltsspielräume mehr. Es ist davon auszugehen, dass in den meisten Fällen die Kommunen – auch Stadt und Kreis Paderborn – die Kürzung der Landesmittel direkt an die jeweiligen Aidshilfe weitergeben werden.
Vor Ort wird dies zu massiven Stellenstreichungen führen und damit auch zu stark gekürzten Angeboten in der Prävention und Beratung.
Eine der Grundsätze qualitativ hochwertiger Präventionsarbeit ist der personalkommunikative Ansatz der Aidshilfe. Prävention ist Kommunikation und für Kommunikation braucht es Menschen. Es ist eine ganz einfache Rechnung: mit weniger Geld können die Aidshilfen weniger Präventionsexpert*innen beschäftigen, die weniger Prävention, was sich direkt auch auf die Zusammenarbeit mit Ihnen als Schule auswirkt, durchführen können. Das wird über kurz oder lang zu einem Anstieg von Infektionen von HIV und weiteren STIs führen.
Trotz allem gehen wir übrigens selbstbewusst und mit Hoffnung in die Arbeit, daher planen wir zunächst wie gewohnt unsere Arbeit für das nächste Jahr weiter. Gehen Sie also davon aus, dass wir weiter für Sie da sein werden! Bei Fragen wenden Sie sich gerne an unser Team!
Wir werden – sehr gerne mit Ihnen als Unterstützung – alles dafür tun, die Kürzungen abzuwenden und auch in Zukunft unser Angebot aufrecht zu erhalten.
Petition unterschreiben:
Ziehen Sie die Kürzungspläne bei der Aidshilfeförderung in NRW zurück!
Nach den Plänen der nordrhein-westfälischen Landesregierung soll die „Förderung von Maßnahmen zur Eindämmung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen“ im Landeshaushalt 2025 um knapp 1,6 Millionen Euro und damit um rund ein Drittel gekürzt werden. Folgt der Landtag diesen Plänen, wären nicht nur die landesweit 31 regionalen Aidshilfen betroffen, sondern auch die aus den zielgruppenspezifischen Präventionsmitteln des Landes geförderten Projekte sowie das Youthwork-Programm und die Koordination der Aidshilfe NRW. Ein Qualitätsmerkmal der Präventionsarbeit der Aidshilfen ist ihr personalkommunikativer Ansatz. Prävention ist Kommunikation und für Kommunikation braucht man Menschen. Mit weniger Geld können die Aidshilfen entsprechend weniger Beratungs-, Präventions- und Testangebote umsetzen. Das bedeutet, dass zukünftig Aktivitäten der Aidshilfen mit und für die Zielgruppen Menschen mit HIV, schwule Männer, Frauen, Drogengebraucher*innen, Inhaftierte, Menschen mit Migrationsgeschichte, insbesondere aus den Gebieten Afrikas südlich der Sahara, und Sexarbeiter*innen wegfallen. Dies wird über kurz oder lang zu einem Anstieg der Infektionen mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen sowie zu mehr Spätdiagnosen führen. Immer wieder hat Gesundheitsminister Laumann die differenzierte und effektive HIV-Präventions- und Beratungsstruktur gelobt, auf die er stolz ist, jetzt will er sie kürzen. Die gewählten Abgeordneten müssen nun entscheiden, ob sie ihre jahrzehntelange verlässliche Förderung der Aidshilfearbeit fortsetzen oder beenden. Wir appellieren an das soziale Gewissen und die Vernunft der Abgeordneten aller Fraktionen und des Landeskabinetts: Nehmen Sie die Kürzungen zurück! Was durch die Einsparungen einmal verloren ist, bleibt verloren. Zerschlagen Sie nicht die erfolgreichen Strukturen, die vielen Menschen einen besseren Zugang zu Gesundheit ermöglichen!
Der Link zur Petition ist https://chng.it/L5VgNVfRqW.