Unterstützen Sie die HIV-/Aids-Präventionsarbeit – Wir brauchen weiterhin Ihre Solidarität!
Die angekündigten Kürzungen der Förderung von Maßnahmen zur Eindämmung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen in Nordrhein-Westfalen wurden nach intensiven Protesten und Gesprächen mit Abgeordneten zum großen Teil zurückgenommen. Doch die Arbeit ist noch nicht getan – wir benötigen weiterhin Ihre Unterstützung!
Erfolg durch gemeinsamen Protest
Dank einer gemeinsamen Anstrengung auf Landes- und Regionalebene – durch Gespräche, Öffentlichkeitsarbeit, Präsenz in sozialen Medien und Ihr Engagement vor Ort – konnte erreicht werden, dass von den ursprünglich geplanten Kürzungen in Höhe von 1,59 Millionen Euro ganze 1,2 Millionen Euro zurückgenommen wurden.
Insbesondere freuen wir uns, dass die Kürzungen der kommunalisierten Landespauschalen in Höhe von 824.700 Euro komplett gestoppt wurden. Damit bleiben die Grundförderung der Aidshilfen und das Youthwork-Programm unangetastet. Weitere Kürzungen für zielgruppenspezifische Präventionsmaßnahmen (ZSP-Mittel), die Landesgeschäftsstelle und die AG Aidsprävention wurden um 375.300 Euro reduziert.
Diese Ergebnisse wären ohne Ihre Solidarität nicht möglich gewesen – dafür möchten wir Ihnen von Herzen danken!
Aktuelle Lage: Kürzungen bleiben ein Thema
Trotz dieses Erfolges bleibt eine Kürzung von 391.100 Euro im HIV-/Aids-Etat bestehen. Für uns bedeutet dies, dass zielgruppenspezifische Präventionsmittel im Schnitt um etwa 15 Prozent gekürzt werden könnten. Wie genau sich das auf regionale Maßnahmen auswirkt, werden wir in den nächsten Wochen erfahren, bei uns sind die Projekte Herzenslust und XXelle davon betroffen.
Das bedeutet, dass wir noch nicht am Ziel sind: Jede Kürzung bedeutet weniger Ressourcen für Prävention, Beratung und Unterstützung. Dies können wir uns nicht leisten, denn weniger Präventionsarbeit führt über kurz oder lang zu mehr Infektionen und Spätdiagnosen.
Unsere Arbeit geht weiter – und wir brauchen Sie!
Die Postkartenaktion ist nun abgeschlossen, aber die Petition läuft weiter! Wir appellieren an alle, die sie noch nicht unterzeichnet haben: Helfen Sie mit, den verbleibenden Kürzungsbetrag ebenfalls zurückzunehmen!
👉 Hier geht es zur Petition: https://chng.it/L5VgNVfRqW
Warum Ihre Unterstützung so wichtig bleibt
Ein Qualitätsmerkmal der Aidshilfen ist die personalkommunikative Präventionsarbeit: Prävention ist Kommunikation – und Kommunikation braucht Menschen. Jede Kürzung gefährdet diese Grundidee und die Zusammenarbeit mit Schulen, Einrichtungen und Zielgruppen. Wir setzen uns dafür ein, dass diese Strukturen erhalten bleiben – für Sie und für die Gesellschaft!
Wir sind erleichtert, dass ein großer Teil der Kürzungen verhindert werden konnte, bleiben aber entschlossen, auch die verbleibenden Mittel zu sichern. Ihre Stimme zählt – bitte unterstützen Sie uns weiterhin!
Bei Fragen oder Anregungen wenden Sie sich gerne an unser Team. Vielen Dank für Ihre Solidarität und Ihren Einsatz!
Petition unterschreiben:
Ziehen Sie die Kürzungspläne bei der Aidshilfeförderung in NRW zurück!
Nach den Plänen der nordrhein-westfälischen Landesregierung soll die „Förderung von Maßnahmen zur Eindämmung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen“ im Landeshaushalt 2025 um knapp 1,6 Millionen Euro und damit um rund ein Drittel gekürzt werden. Folgt der Landtag diesen Plänen, wären nicht nur die landesweit 31 regionalen Aidshilfen betroffen, sondern auch die aus den zielgruppenspezifischen Präventionsmitteln des Landes geförderten Projekte sowie das Youthwork-Programm und die Koordination der Aidshilfe NRW. Ein Qualitätsmerkmal der Präventionsarbeit der Aidshilfen ist ihr personalkommunikativer Ansatz. Prävention ist Kommunikation und für Kommunikation braucht man Menschen. Mit weniger Geld können die Aidshilfen entsprechend weniger Beratungs-, Präventions- und Testangebote umsetzen. Das bedeutet, dass zukünftig Aktivitäten der Aidshilfen mit und für die Zielgruppen Menschen mit HIV, schwule Männer, Frauen, Drogengebraucher*innen, Inhaftierte, Menschen mit Migrationsgeschichte, insbesondere aus den Gebieten Afrikas südlich der Sahara, und Sexarbeiter*innen wegfallen. Dies wird über kurz oder lang zu einem Anstieg der Infektionen mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen sowie zu mehr Spätdiagnosen führen. Immer wieder hat Gesundheitsminister Laumann die differenzierte und effektive HIV-Präventions- und Beratungsstruktur gelobt, auf die er stolz ist, jetzt will er sie kürzen. Die gewählten Abgeordneten müssen nun entscheiden, ob sie ihre jahrzehntelange verlässliche Förderung der Aidshilfearbeit fortsetzen oder beenden. Wir appellieren an das soziale Gewissen und die Vernunft der Abgeordneten aller Fraktionen und des Landeskabinetts: Nehmen Sie die Kürzungen zurück! Was durch die Einsparungen einmal verloren ist, bleibt verloren. Zerschlagen Sie nicht die erfolgreichen Strukturen, die vielen Menschen einen besseren Zugang zu Gesundheit ermöglichen!
Der Link zur Petition ist https://chng.it/L5VgNVfRqW.
Zum Hintergrund: Das Landeskabinett Nordrhein-Westfalen hatte den Entwurf des Landeshaushalts 2025 in den Landtag eingebracht. Demnach sollte die Förderung der Maßnahmen zur Eindämmung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen um 1.591.100 Euro, also um rund ein Drittel gekürzt werden. Hätte der Entwurf so Bestand gehabt und das Parlament diesem Entwurf Ende des Jahres zugestimmt, dann hätte das Land NRW damit die qualitativ hochwertige Unterstützung von 40 Jahren effektiver HIV-/Aids-Prävention in NRW beendet.
Die Landespauschalen blieben seit über 35 Jahre unverändert und wurden nie erhöht. Mit großen Kraftanstrengungen haben auch wir es geschafft, die Kostensteigerungen in den zurückliegenden Jahrzehnten zu kompensieren. Dabei haben uns auch Stadt und Kreis Paderborn durch höhere Zuwendungen unterstützt, welche die wichtige Leistung der Aidshilfen für die Prävention und ihren Beitrag für die Zivilgesellschaft zu schätzen wussten. Teils wurde dies auch aufgrund des hohen Einsatzes unserer hauptberuflichen Mitarbeitenden aufgefangen, die auf tariflich zustehende Leistungen verzichteten.
Eine der Grundsätze qualitativ hochwertiger Präventionsarbeit ist der personalkommunikative Ansatz der Aidshilfe. Prävention ist Kommunikation und für Kommunikation braucht es Menschen. Es ist eine ganz einfache Rechnung: mit weniger Geld können die Aidshilfen weniger Präventionsexpert*innen beschäftigen, die weniger Prävention durchführen können. Das wird über kurz oder lang zu einem Anstieg von Infektionen von HIV und weiteren STIs führen.