PaderPride 2025

PaderPride

2025

Am PaderPride 2025, dem Fest- und Gedenktag von und für Queere* Menschen soll für die Rechte queerer Gruppen sowie gegen Diskriminierung und Ausgrenzung Flagge gezeigt und gefeiert werden. Wir möchten in diesem Rahmen über die Situation und Probleme von queeren Menschen aufklären und versuchen, eine Akzeptanz der vielfältigen sexuellen und geschlechtlichen Ausprägungen zu schaffen.

 

Was ist der PaderPride?

Der PaderPride findet im Rahmen des CSDs (Christopher Street Day) statt, rund um diesen Tag wird weltweit an den sogenannten Stonewall-Aufstand erinnert. Am 28. Juni 1969 wehrten sich die trans- und homosexuellen Besucher der Bar Stonewall gegen die wiederholten Razzien der Polizei. Seit dem ersten Jahrestag dieses Aufstandes wird auch in vielen deutschen Städten mit Paraden für Rechte von LSBTTIQ demonstriert.

Die Pride Weeks

Nicht nur am Tag der Veranstaltung selbst, sondern auch in verschiedenen weiteren Veranstaltungen rund um den PaderPride wird ein interessantes Programm aufgestellt. Der Pride Day am 24. Mai stellt den Höhepunkt der Pride Weeks dar. In einem Demonstrationszug wird durch die Paderborner Innenstadt gezogen, anschließend laden Informations- und Aktionsstände auf dem Rathausplatz zum Verweilen ein.

Kontakt

Die Aidshilfe Paderborn ist Mitveranstalterin des PaderPrides 2025. Informationen erhalten Sie bei Thorsten Driller unter 05251 280 298 oder thorsten.driller(at)paderborn.aidshilfe.de

Pride Weeks

Queere Räume für Paderborn – Gemeinsam gestalten!

21.05.2025, 19:00 Uhr, Aidshilfe Paderborn, Riemekestraße 12

Du wünschst dir mehr queere Orte in Paderborn? Mehr Treffpunkte, Austausch und echte Community? Dann komm vorbei!

In unserem Workshop von und mit Herzenslust überlegen wir gemeinsam, welche Räume und Angebote Paderborn braucht – für Begegnung, Sichtbarkeit und queeres Miteinander. Egal ob Stammtische, Partys, Safe Spaces oder neue Formate: Hier ist Platz für deine Ideen! 

Ein Angebot für alle, die queere Angebote in Paderborn mitgestalten wollen – ob schwul, lesbisch, bi, trans*, nicht-binär oder questioning.

Warum mitmachen?

  • Gemeinsam herausfinden, was in Paderborn fehlt
  • Ideen entwickeln, die wirklich umsetzbar sind
  • Kontakte knüpfen & ein queeres Netzwerk stärken

Lass uns zusammen einen ersten Schritt machen – sei dabei!

Infos unter 05251 280 298 / thorsten.driller(at)paderborn.aidshilfe.de

Demonstrationszug

24.05.2025, 12:00 Uhr, am Rathausplatz Paderborn

Bei der Demonstration am Pride Day wollen wir für die Rechte von Queeren* Menschen sowie gegen Diskriminierung und Ausgrenzung Flagge zeigen.

Gemeinsam ziehen wir vom Rathausplatz über den inneren Ring und den Kamp durch Paderborn.

Infos unter 05251 280 298 / thorsten.driller(at)paderborn.aidshilfe.de

Informations- und Aktionsstände

24.05.2025, nach der Demonstration, ca. 13:30 Uhr, Rathausplatz
Nach der Demonstration am Pride Day laden Informations- und Aktionsstände auf dem Rathausplatz zum Austausch und zum Verweilen ein. Auf einer Bühne wird es Livemusik und kulturelle Beiträge geben. Du bist an einer Teilnahme auf der Bühne interessiert? Einzelpersonen und Gruppen können sich hier bewerben:
 
Infos unter 05251 280 298 / thorsten.driller(at)paderborn.aidshilfe.de

Wähl Liebe –

Eine Kampagne der CSD Bewegung

 

Liebe auswählen und Wählen aus Liebe

am 23. Februar 2025 bei den Bundestagswahlen

Wähl Liebe

Erstmals bündelten zahlreiche CSD-Vereine aus ganz Deutschland ihre Kräfte für eine gemeinsame Kampagne zur Bundestagswahl am 23. Februar. Unter dem Motto „Wähl Liebe“ setzten sie sich für Vielfalt, Akzeptanz und Gleichberechtigung ein. Ziel der Kampagne war es, Wahlberechtigte für die Belange der queeren Community zu sensibilisieren und zur Wahl demokratischer Parteien aufzurufen, die sich für deren Rechte einsetzen.

Neben den großen CSD-Organisationen aus Berlin, Stuttgart, München und Köln beteiligten sich auch Vereine aus kleineren Städten wie Magdeburg, Rostock, Schwerin, Augsburg, Mainz – und Paderborn. Mit positiven Botschaften auf Instagram und weiterführenden Informationen auf der Website www.waehl-liebe.de klärte die Kampagne über die queerpolitischen Positionen der Parteien auf.

In Paderborn fand im Rahmen der Aktion unter dem Motto „Fünf vor Zwölf“ ein Flashmob vor dem Rathaus statt. Am Samstag, 15. Februar 2025 versammelten sich etwa 60 Personen vor dem Paderborner Rathaus. Die Teilnehmenden trugen zunächst schwarze Kleidung, um auf die Bedrohungen hinzuweisen, denen unsere Demokratie und Vielfalt ausgesetzt sind. Punkt 12:00 Uhr wurde ein Zeichen der Hoffnung gesetzt: Die Teilnehmenden zogen bunte Kleidung über, schwenkten Regenbogenfahnen und demonstrierten damit, dass Liebe stärker ist als Hass.

Die Redner*innen betonten die Dringlichkeit, sich zusammenzuschließen und für die Rechte der queeren Community einzutreten. Eine zentrale Forderung ist die Aufnahme der „sexuellen Identität“ in Artikel 3 des Grundgesetzes, um queere Menschen verfassungsrechtlich besser zu schützen. Zudem wurde eine nachhaltige finanzielle Förderung queerer Beratungs- und Community-Strukturen gefordert, sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten. Ein weiteres Anliegen der Kampagne ist der entschiedene Kampf gegen Hasskriminalität und Hatespeech im Internet.

Die Veranstaltenden, die auch den PaderPride als Fest- und Gedenktag von und für queere Menschen in Paderborn organisieren, machten deutlich, dass bereits errungene queere Rechte nicht zur Disposition stehen. „Eine Rücknahme von Fortschritten, wie beispielsweise das Kippen des Selbstbestimmungsgesetzes, werden wir nicht akzeptieren!“, hieß es in einer Mitteilung der Kampagne.

Die Wähl Liebe Aktion ist ein klarer Aufruf an alle Bürgerinnen, sich aktiv für eine liberale Demokratie und gegen Diskriminierung einzusetzen. „Geht wählen und wählt demokratisch!“, lautete die Botschaft, die die Demonstration prägte. Gemeinsam sind wir stärker, als jeder für sich allein.

Text der Rede vor dem Rathaus

FÜNF VOR ZWÖLF

Der Ton gegen die queere Community wird rauer, rechtsextreme Parteien werden immer stärker und viele Queers haben Angst und fühlen sich ohnmächtig. Es ist an der Zeit, uns zusammen zu tun!

Am 6. November 2024 zerbrach die bisherige Regierungskoalition und uns stehen früher Neuwahlen bevor, als ursprünglich angenommen. Als queere Community blicken wir mit großer Sorge auf die kommende Zeit. Denn die gesellschaftliche und politische Lage ist in einer Weise in Veränderung, in der wir und weitere Minderheiten immer weiter unter Druck geraten und die für uns konkrete körperliche psychische und rechtliche Gefahr bedeuten könnte. Der Ton gegen uns wird immer rauer und wir alle wissen: Aus Worte können schnell Taten folgen.

Doch das lassen wir nicht zu: Liebe ist stärker als Hass, davon sind wir überzeugt. Wir sind überzeugt, dass die Menschen sich mehr Zusammenhalt, Vielfalt und Demokratie wünschen. Wir setzen dem rauen Ton, an dem sich viel zu viele Politiker*innen gerade beteiligen, eine positive Zukunftsvision entgegen. Es ist Zeit, unsere Stimme zu erheben!

Als PaderPride sind wir gelebte Demokratie und treten für diese ein! Denn Demokratie bedeutet für uns auch, Minderheiten und die Würde aller Menschen zu schützen. Wir schaffen damit den Brückenschlag zwischen individueller Freiheit und gelebter Solidarität. Dafür treten wir ein. Jeden Tag. Auf dem PaderPride im Mai und am 23. Februar 2025 bei der Wahl.

Wir stehen und kämpfen für eine Gesellschaft, die allen Menschen Freiheit und Sicherheit bietet und in der wir selbstbestimmt leben können! Wir sind überzeugt, dass eine vielfältige Gesellschaft uns alle stärkt. Der offene Umgang mit Vielfalt lässt uns die Herausforderungen und den bröckelnden Zusammenhalt bewältigen und wird unsere Gesellschaft voranbringen. Freiheit eröffnet Möglichkeiten, von denen wir alle profitieren. Gegenseitige Akzeptanz und gelebte Solidarität sichern Frieden und stärken das Gefühl von Sicherheit. Der gesellschaftliche Frieden und die Sicherheit von Minderheiten sind gegenwärtig stark bedroht. Wir und andere Minderheiten sehen uns mehr und mehr Anfeindungen ausgesetzt.

Das jedoch erfordert von uns allen auch aktives Handeln. Denn jede Stimme zählt. Wir sind überzeugt, dass jetzt die Zeit ist, in der wir uns unterhaken und zusammenstehen. Wir sind überzeugt, dass nicht nur wir uns nach Brücken sehnen, statt nach Grenzen. Dass wir eine Politik brauchen, die Ruhe und Vernunft ausstrahlt, statt dem allgegenwärtigen Geschrei unserer Zeit.

Daher appellieren wir als PaderPride gemeinsam mit der gesamten deutschen CSD-Bewegung:

Nutze deine Stimme!

Lass sie einen Unterschied machen!

Wähl Liebe!

Wähl Liebe

Text der Rede vor dem Rathaus

ZWÖLF UHR

Queere Menschen müssen besser geschützt werden. Daher stellen wir drei Kernforderungen auf:

Wir wollen queere Menschen durch das Grundgesetz besser schützen, denn die Gefahr steht schon längst vor der Haustür. Die queeren Community- und Beratungsstrukturen in der Stadt und auf dem Land müssen finanziell besser ausgestattet und langfristig erhalten bleiben.

Einsparungen dürfen nicht auf Kosten der Community erfolgen. Die zukünftige Bundesregierung muss stärker gegen Hasskriminalität und Hatespeech im Netz vorgehen. Wähl Liebe steht also auch für den Erhalt queerer Errungenschaften. Eine Rückabwicklung queerer Rechte, wie z.B. das Selbstbestimmungsgesetz werden wir nicht zulassen!

Wir fordern von einer zukünftigen Bundesregierung, erreichte Fortschritte bei der Angleichung unserer Menschenrechte zu sichern, zu verteidigen und auszubauen!

Alles, was wir erkämpft haben, ist brüchig und unsicher. Queere Menschen brauchen endlich eine explizite Erwähnung im Grundgesetz! Der bisherige Artikel 3 GG hat die in der Vergangenheit erfolgte Verfolgung und Ungleichbehandlung queerer Menschen nicht verhindert. In Anbetracht steigender Anfeindungen fordern wir die längst überfällige Ergänzung von Artikel 3 GG um das Merkmal der „sexuellen Identität“. Wir wissen hier viele zivilgesellschaftliche Gruppen und selbst die katholische Kirche an unserer Seite. Wir fordern nun die Politik auf, dies auch umzusetzen.

Darüber hinaus hat der Sittenbezug in Artikel 2 GG in der Vergangenheit trotz Artikel 1 und 3 die Verfolgung queerer Menschen, insbesondere die strafrechtliche Verfolgung homosexueller Männer, zugelassen. Schluss mit diesem Risiko: Um dies für die Zukunft auszuschließen und weil die internationale und europäische Menschenrechtscharta sehr klar die Gleichberechtigung aller Menschen verlangt, fordern wir die Streichung dieses Bezuges. Er ermöglicht eine willkürliche Auslegung von Gesetzen.

Queere Menschen erleben im Alltag noch eine Vielzahl an Anfeindungen und Diskriminierungen. In letzter Zeit nimmt dies sogar wieder zu. Gewalttaten steigen und selbst Anschläge auf uns und unsere Einrichtungen müssen wieder verzeichnet werden.

Queere Menschen finden in allen Altersstufen vor allem in unseren eigenen und oft ehrenamtlich organisierten Community- und Beratungsstrukturen Hilfe und erste Anlaufpunkte. Die Finanzierung dieser Angebote war schon bisher prekär. Doch die Lage verschärft sich zunehmend. Der Sparzwang und Kostendruck nehmen zu, doch die queere Community darf dafür nicht blechen.

Wir fordern von der zukünftigen Bundesregierung, unsere Strukturen abzusichern und dieses bürgerschaftliche Engagement zu unterstützen. Die Schuldenbremse darf nicht zu einem Abrissrisiko queerer Infrastruktur werden!

Queere Menschen müssen bei jeder Umarmung in der Öffentlichkeit oder bei jedem Kuss erstmal die Umgebung checken. Straftaten gegen queere Menschen nehmen zu und der Ton wird deutlich rauer. Fast täglich spüren queere Menschen Hass und Hetze im Internet oder werden auf offener Straße Opfer körperlicher oder psychischer Gewalt. Schluss damit! Die zukünftige Bundesregierung muss alle queeren Menschen schützen und Strategien zur Bekämpfung von Hasskriminalität unter Beteiligung der Community verbessern.

Als queere Community rufen wir jede*n Einzelne*n auf:

Geh Wählen und unterstütze die queere Community! Lasst uns einen Schutzschild bilden und die Demokratie gemeinsam verteidigen.

Gemeinsam sind wir stärker, als jede*r für sich allein. Als queere Community sind wir angewiesen, dass die gesamte Gesellschaft uns im Blick behält und nicht zulässt, dass wir zum Sündenbock gemacht werden. Uns alle verbindet mehr, als uns trennt.

Geh wählen, für die liberale Demokratie und Freiheit!

Geh wählen, wenn du möchtest, dass Probleme gemeinsam gelöst werden, statt Minderheiten dafür verantwortlich zu machen.

Geh wählen, wenn auch dir der Zusammenhalt in der Gesellschaft fehlt und du keinen Bock mehr auf Hass und Hetze hast!