Nicht nur zum Welt-Aids-Tag: Keine Angst vor Menschen mit HIV in Paderborn!

Die AIDS-Hilfe Paderborn berät nicht nur zum HIV-Test sondern auch zum Zusammenleben mit Menschen mit HIV. Darauf wies Jule Hedtheuer, Vorsitzende der Paderborner AIDS Hilfe, im Vorfeld des Welt-Aids-Tages hin. Viele Menschen sind im konkreten Umgang mit HIV-Positiven immer noch unsicher. Unnötige Infektionsängste führen häufig zu Diskriminierung von Menschen mit HIV. „Etwa ein Viertel der erwerbstätigen Menschen mit HIV berichten von diskriminierenden Reaktionen ihrer Arbeitsgeber. Besonders schwierig stellt sich auch der Umgang mit HIV-positiven Kindern und Jugendlichen in Kindergärten und Schulen dar“, erläutert Jule Hedtheuer. Die Paderborner AIDS-Hilfe stellt ihr Knowhow gerne Arbeitsgeber_innen sowie dem Personal von Kindergärten und Bildungseinrichtungen zur Verfügung. „Für Angst sollte man sich nicht schämen“, so Johanna Verhoven, Mitglied des Vorstands der AIDS-Hilfe, „wir unterstützen Menschen gerne bei dem Abbau ihrer Ängste und bei der Entwicklung eines alltäglichen Umgangs mit Menschen mit HIV“.

HIV wird im alltäglichen Zusammenleben nicht übertragen. Auch mit HIV-positiven Menschen zusammen zu arbeiten oder zu lernen, birgt keine Ansteckungsgefahr. Das Beratungsangebot der AIDS-Hilfe richtet sich ebenfalls an Ärzt_innen, die unsicher im Umgang mit HIV-Patient_innen sind, sowie an Familienangehörige, Freund_innen von Menschen mit HIV. Die Beratung der AIDS-Hilfe ist anonym, vertraulich und kostenlos.

Zum jährlichen Welt-Aids-Tag hatte die AIDS-Hilfe Paderborn wieder ein vielfältiges Programm mit Aktionen zusammengestellt. Am Welt-Aids-Tag selbst, dem 1. Dezember, fand ein ökumenischer Gottesdienst in der Franziskanerkirche statt, der gemeinsam mit dem Evangelischen Kirchenkreis vorbereitet wurde. Musikalisch untermalt wurde er durch den Chor des evangelischen Johannes-Pfarrbezirks. Der traditionelle Fackelzug durch die Westernstraße zum Rathaus schloss sich an den Gottesdienst an, am Rathausplatz konnten die Teilnehmenden sich am Weihnachtsmarktstand der AIDS-Hilfe mit kleinen Geschenken für die Festtage ausstatten. Vor dem Stand wurde dann noch eine große rote Schleife aus Kerzen gelegt. In Paderborn waren viele rote Schleifen zu sehen, nicht nur Paderborner_innen selbst zeigten damit Solidarität mit HIV-positiven und an Aids erkrankten Menschen, sondern auch Kreide-Grafitti auf den Straßen wiesen auf den Welt-Aids-Tag hin.

Am 5. Dezember, dem darauffolgenden Samstag, zogen schließlich zum Abschluss viele in roten Overalls gekleidete Sammler_innen durch die Paderborner Innenstadt, den Weihnachtsmarkt in Schloß Neuhaus und ein großes Einkaufszentrum, um Schleifen, Kondome und kleine Geschenke zu verteilen und die eine oder andere Spende zu sammeln. Den vielen Unterstützenden bei den Aktionen, sichtbar und im Hintergrund, bei Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung und allen, die Solidarität gezeigt haben, sei an dieser Stelle Dank gesagt.

Eindrücke vom Welt-Aids-Tag erhalten Sie in der Galerie.