Am Stand vertreten: v.l.n.r.: Ben Schröder (KIM B2), Margret Diehl (Elternselbsthilfe), Anja Willeke (Caritas, Lobby), Bärbel Kuck (Caritas Suchtberatung), Bianca Schröder (AIDS-Hilfe Paderborn), Fabian Krause (Praktikant B2), Silke Werner (LWL-Klinik Paderborn), Michael Dridger (Praktikant KIM Regenbogen)

Der 21. Juli ist der bundesweite Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige. Da es rund um die Libori-Zeit in Paderborn nahezu unmöglich ist, eine Standgenehmigung in der Innenstadt zu bekommen, fand der Stand dieses Jahr bereits heute statt.

Trotz vielfältiger Hilfsangebote sterben immernoch Menschen an den Folgen ihrer Abhängigkeit, oder den damit zusammenhängenden lebensfeindlichen Umständen.

Anlässlich diesen Tages hat heute die Paderborner Basisgruppe an diejenigen erinnert, die an den Folgen ihres Konsums verstorben sind.

Die Basisgruppe ist ein Zusammenschluss von Einrichtungen der Drogen- und AIDS-Hilfe Paderborn: Dazu gehören KIM B2, KIM Regenbogen, Entgiftungsstation der LWL-Klinik, Drogenberatungsstelle und Lobby der Caritas sowie die AIDS-Hilfe Paderborn.

Am gemeinsamen Stand vor dem Rathaus war auch dieses Jahr wieder Frau Diehl als Ansprechpartnerin des Elternselbsthilfekreises für Eltern von Drogenabhängigen vertreten.

Trotz starker Hitze und wenig schattigen Plätzen sind viele Menschen am Stand stehen geblieben und es gab zahlreiche Gepräche.

Durch die Vorankündigung in der Presse wandten sich die Passant_innen ganz gezielt an uns mit vielen Fragen, manche hilfesuchend, andere neugierig auf die Arbeit der Einrichtungen und wieder andere, um bei einem Kaffee oder einer Waffel ein paar Hintergründe zum Gedenktag für Drogentote zu erfahren.

Am Glücksrad gab es bei richtigen Antworten zu Fragen rund um das Thema Sucht und Drogen kleine Preise zu gewinnen, so dass viele Menschen ihr Wissen erweitern konnten.

2014 sind in Paderborn 3 Menschen als “Drogentote” in der polizeilichen Kriminalstatistik verzeichnet. Weitaus mehr Menschen sind an Folgeerkrankungen des Drogenkonsums und/oder anderen Begleiterkrankungen verstorben, wie z.B. Mangelernährung, Lebererkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen, HIV/Aids, usw.

Betrachtet man die steigenden Zahlen der HIV-Diagnosen (vgl. RKI 2015), so besteht für intravenös drogengebrauchende Menschen nach wie vor ein Risiko, sich durch verunreinigtes Spritzbesteck mit HIV zu infizieren. Im Kreis Paderborn bestehen nach wie vor Versorgungslücken. So ist es beispielsweise im Paderborner Umland für Drogenabhängige sehr schwer, an saubere Spritzen zu kommen, da eine anonyme Versorgung mit sauberem Spritzbesteck, z.B. durch die Spritzenautomaten nur in der Stadt Paderborn gewährleistet ist.

Positiv zeigt sich, dass es in Paderborn sehr gut vernetzte Hilfsangebote und vielfältige Beratungsangebote zu den Themen Suchtmittelkonsum, Alkohol- und Drogenabhängigkeit sowie zu Fragen rund um HIV/Aids und Hepatitis gibt.

 

Bianca Schröder, AIDS-Hilfe Paderborn